Thema: Shevu Gaming e.V. :: DSA5 - Abenteuer: Mittsommerrache

Geschrieben von (Shevu) John_Archer am 07.11.2021 22:06
#6


Tag 5 - Mitternacht bis später Nachmittag
(Session 4)


Yako hielt ab 00:00 Uhr Wache auf einem Turm in der Nähe des Schiffes. Mit Hilfe eines kleinen Schicksalswinks schaffte er es, sich trotz des anstrengenden Tages wach zu halten. Während seiner Wache nahm er gelegentlicheinen seltsamen, stechenden Geruch wahr, der von den Bergen her wehte. Bevor der frühe Morgen heranbrach, dürfte er in etwa eingeschlafen sein.



Bei Einbruch des Tages wurde ich in meiner Kajüte wach. Nach einer kleinen Morgenroutine verließ ich meine Kajüte und begab mich auf das Deck des Schiffes. Es war scheint ein milder Tag zu werden, sonnig bei stabiler Wetterlage. Der Wind wehte leicht vom Gebirge hihter dem Dorf her auf’s Meer. Ein seltsamer Geruch stieg mir hierbei in die Nase. Dieser schien von den Feldern des Dorfes her zu kommen. In den Getreidefeldern zeigten sich schwarze Stellen.



Gemeinsam mit Yako besah ich mir eines der Felder. Es war ein kleines Feld, von etwa 50x50m Länge. Durch das Feld zog sich eine große unförmige aber zusammenhängende Fläche, in welcher das Getreide schwarz stand. In dieser Fläche war eine Stelle, in der war ein Pentagram in die Erde gegraben. In der Mitte lagen alte Scheite von verbranntem Holz, und ein leicht verwester Vogel mit gebrochenem Hals.
Während ich über diesen Anblick nachdachte, wurde mir schnell klar, dass in den Sagen und Legenden der thorwalschen Kultur so eine Darstellung nicht vorkommt.

Eine Spur aus platt getretenem Getreide führte in das Feld, aus Richtung des nächjsten Feldweges zum Dorf. Yako stellte sich ob den frühen Morgens noch sehr ungelenk an, bei der Fährtensuche, konnte aber trotzdem menschliche Schuhabdruckspuren erkennen, die auf gleichem Weg in das Feld und wieder herausführten.



Bei sehr dichtem Betrachten der betroffenen Ähren fiel auf, dass diese mit Holzteer überzogen worden waren. Ich nahm ein büschel betroffner und unbetroffener Ähren an mich.



Wir gingen zum Schiff zurück, wo wir Rüschmi, die Kapitänin Ronaya und Arva antrafen. Als wir unsere Feststellungen teilten, warf Ronaya ein, dass ein Fass mit Holzteer von der Schiffsbaustelle abhanden gekommen sei.



Im Gespräch untereinander konnten wir uns nicht einig werden, was das alles zu bedeuten habe. Ich selber vertrat die These, dass hier irdisches Menschenwerk geschehen war. Jemand hat die Ähren mit Holzteer beschmutzt und es so aussehen lassen, als sei es ein magisches Ritual. Der Zwerg wiedersprach wehement, dies könne nur magisches Teufelswerk sein.



Wir beschauten gemeinsam mit den Dorfbewohnern und der Dorfvorsteherin das Feld an. Ich nahm mir ein Holzscheit aus der Mitte des Pentagrams heraus. Von welchem Baum dieses stammte blieb uns verborgen, doch Yako konnte erkennen, dass es sich wohl um normales, gespaltetes Feuerholz gehandelt haben dürfte.

Ich bot Arva an, dass auch sie den Scheit begutachten könne, doch sie und die Dorfbewohner hatten zu viel Angst davor. Über diese Unvernunft der Bewohner verärgert, ging ich mit dem Holzscheit in der Hand, provokativ zum Dorfplatz, während alle Augen auf mir ruhten. Dort angekommen, warf ich das Stück Holz direkt vor die Brandruine eines alten Wohnhauses, die sich süd-westlich des Dorfplatzes befand.



Wir debattierten dann einige Zeit mit den Dorfbewohnern über die Brandruine, jedoch ohne wesentliches Ergebnis. Immerhin konnten wir die Dorfälteste überzeugen, uns zum Krankenbett der Geweihten Svenna zu führen.

Dort angekommen erläuterte uns Arva, dass die Geweihte etwa 3-4 Tage bevor wir Schiffbruch erlitten, also etwa etwas über eine Woche von heute an.



Arva machte uns auf eine Beule am Kopf aufmerksam, mit welcher die Geweihte nach einem Sturm im Wald bewusstlos liegend, aufgefunden wurde.

Bei näherer Untersuchung stellten wir hinten an ihrem Hals beginnend und zur linken Wange hochlaufend, ein Mal fest. Es sah aus wie eine brandnarbe, welche älteren Ursprungs zu sein schien, sie war schon gut abgeheilt.

Anzeichen von Krankheiten haben wir nicht festgestellt.

Ich konnte ein Anzeichen von Gift feststellen. Auffällig hierfür waren die leicht verfärbte, spröde Lippen. Dieses Gift es könnte für die Bewusstlosigkeit verantworlich sein. Yako bemerkte, dass man es mit einem allgemeinen Gegengift versuchen könnte. Arva hatte hierzu einen Geistesblitz und sagte zu, schnell eines aus dem Dorf holen zu wollen. Wir verblieben währenddessen alleine im Haus der Geweihten.



Yako merkte an, dass es doch Ketil sei, welcher sich regelmäßig um die Geweihte kümmern würde. Möglicherweise sei es notwenig, das Gift in regelmäßigen Abständen zu verabreichen, damit seine Wirkung erhalten bleibt. Dahingehend sollten wir ihn im Auge behalten.



Wir nutzten die Zeit, die wir alleine waren, Yako und Rüschmi durchsuchten das Haus der Geweihten, während ich im Hauseingangsflur Wache hielt. Sie konnten jedoch nichts Ungewöhnliches feststellen.

Kurze Zeit später kehrte Arva mit einem allgemeinen Gegengift zurück, welches Yako sogleich der Geweihten oral einflößte. Seiner Einschätzung nach sollte das Gegengift nach etwa einen Viertel Tag seine Wirkung entfalten.



Auf Nachfrage führte Arva aus, dass nur sie selber, Ketil und Tjalf Zugang zum Haus der Geweihten hätten.

Wir entschieden uns, dass der Zwerg Rüschmi und die Ortsvorsteherin Arva gemeinsam am Bett der Geweihten warten, bis diese in etwa einem Viertel-Tag aufwachen würde.



In der Zwischenzeit machte ich mich mit Yako auf, den Vandalismus auf dem Feld zu entfernen. Zunächst machten wir Rast am Schiff, aßen etwas zu Mittag. Danach, auf dem Weg zum verwüsteten Feld machten wir einen Umweg zum Haus der Geweihten und brachten dem Zwerg und Arva jeweils eine Portion des Mittagsessens. Sie waren bei unserem Eintreffen vertieft in ein Gespräch über Magie und die Brandruine inmitten des Dorfes. Wir ließen sie weiterdiskutieren und machten uns auf zum Feld.



Dort entfernten wir mit einer Sichel sämtliches verschmutztes Getreide und gruben die Stelle mit dem Pentagram großflächig um. Schlussendlich brachten wir den geernteten Getreidehaufen, das verkohlte Holz und den toten Vogel zum Lagerfeuer beim Schiff und verbrannten alles dort.

Die Dorfbewohner zeigten sich hierbei sehr dankbar und äußerten, dass sie die restlichen Ähren ernten würden, jetzt wo der mögliche Fluch besiegt sei.


Am späten Nachmittag war das Werk vollbracht und Yako und ich machten uns wieder auf den Weg zum Haus der Geweihten.



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