Thema: Shevu Gaming e.V. :: DSA5 - Abenteuer: Mittsommerrache

Geschrieben von (Shevu) John_Archer am 21.11.2021 22:25
#9


Tag 6 - Mittag bis Nachmittag
(Session 6)


Als die Geweihte Svenna sich wieder ein Stück weit aufgerappelt hatte, wurde ihr von Arva erklärt, was während ihrer Bewusstlosigkeit im Ort geschehen sei.



Daraufhin schilderte Svenna, dass sie sich erinnern könne, dass sie zum Kräutersammeln in den Wald gegangen sei. Ihr Korb sei bereits gut gefüllt gewesen, als plötzlich ein Sturm aufgekommen sei.



Sie habe es nicht mehr geschafft, in Sicherheit zu kommen, als plötzlich ein Ast auf sie herabgestürzt sei. Auf Nachfrage ob sie sich wirklich erinnern könne, dass der Ast wirklich herabgefallen sei oder ob es auch möglich sei, dass ihn jemand als stumpfe Waffe von hinten gegen sie geführt habe, wirkte sie unsicher.



Sie führte aus, dass ein Mann mit einer Glatze und Bart über ihr gestanden habe, als sie wieder erwacht sei. Der Mann habe sich als “Thimsal der Verderber” vorgestellt.

Er habe voller Hass erzählt, dass er Skarsten vernichten und die Geweihte für ihr Verhalten bestrafen wolle.

Beim Anblick des Mannes sei ihr plötzlich Thinmar wieder in den Sinn gekommen, ein Junge aus dem Ort, der vor etwas mehr als zwei Jahrzehnten den Ort verlassen musste.



Auf Nachfrage führte sie weiter aus, dass Thinmar ein seltsames Kind gewesen sei. Es sei häufig zu Unglücksfällen in seiner Umgebung gekommen. Er war auch damals beim Brand des neugebauten Langhauses anwesend. Es hat sich aber nie ein Verdacht verfestigt, obwohl Svenna ihn versucht habe, im Auge zu behalten.

Einige Zeit später, beim Ottajara, einer Reifeprüfung für junge Thorwaler, sei es zu einem folgenschweren Vorfall gekommen. Als Thinmar an der Reihe gewesen sei, den Segen der Geweihten zu erreichen, habe sie plötzlich einen unheilvollen Schatten in seinen Augen erkannt. Anstatt den Segen ihm gegenüber auszusprechen habe sie ihn im Reflex und für alle hörbar als Urfeind unserer Gottheit bezeichnet. Anstatt die Reifeprüfung abgenommen zu bekommen wurde er sodann von den Ältesten aus dem Ort verbannt.



Im Gespräch im Wald hatte sie den Mann auch auf den Brand des Lagerhauses angesprochen und dieser habe dann geschildert, dass er dieses versehentlich angezündet habe.

Das Letzte, an das sich Svenna erinnern könne sei, dass der Mann scheinbar einen Zauber gesprochen habe und plötzlich Flammen aus seiner Hand geschossen, direkt in Richtung ihres Gesichts. Und jetzt sei sie hier in ihrem Haus erwacht.



Sie schloss mit der Erkenntnis, dass Thimsal vormals Thinmar gewesen sei. Er ist magisch begabt, er scheint ein Druide zu sein. Er könnte auch so stark sein, dass er einen Zauber wirken kann um einen anderen Menschen zu beeinflussen, so wie es scheinbar bei Ketil geschehen ist.



Es blieb die Frage, warum Svenna nicht getötet wurde. Sie schätzt, dass dies eine Machtdemonstration sein solll, dass sie zusehen muss während ihr Ort vernichtet wird.



Yako warf ein, dass die Ziegen im Ort doch scheinbar von Wölfen angegriffen worden seien und hinterfragte, wie dies mit einem Druiden in Zusammenhang stehen könnte. Wäre es möglich, dass ein Druide ein Wolfsrudel aufgehetzt, auf dass diese die Ziegen töten, jedoch ohne von ihnen zu fressen? Oder wäre es vielleicht auch möglich, dass der Druide seine Form wandeln kann und sich in einen Wolf verwandelt hat? Das würde das seltsame Verhalten einiger Wölfe erklären, dass diese nicht eingeschritten seien, als es zum Kampf mit dem Wolfsrudel im Wald gekommen war.



Auf Nachfrage zum Alf erläuterte und Svenna, dass dies alte Legenden sei, die sich hartnäckig halte aber an der nichts Wahres sei.



Rüschmi äußerte in seiner Magieangst, dass es doch möglich sei, dass jeder plötzlich durch den Druiden übernommen werden könnte. Svenna hingegen beruhigte ihn und schilderte, dass der Druide dafür perönliche Objekte des Opfers benötige. Rüschmie war dennoch Unwohl und er traute sich scheinbar nicht, möglicherweise gegen eine Duiden anzutreten. Ich überredete ihn daraufhin spontan, eine Flasche aus meiner Kajüte auf dem Schiff zu holen. Seine Menschenkenntniss war nicht ausreichend um meine gut gemeinte List zu durchschauen. Während Rüschmi unterwegs war regte ich bei Svenna an, dass sie dem Zwerg ein vermeintliches Schutzamulett mitgeben soll um ihn geistig zu stärken. Er erhielt daraufhin ein Tand-Amulett und Svenna wirkte eine Ermutigungs-Liturgie.



Außerdem ließ Svenna Arva aus einer alten Kiste noch ihr Schwert “Blodhemn” hervorholen. Es war ein gut gepflegtes, geweihtes Schwert.



Wir erklärten uns bereit, nach den vermissten Jugendlichen zu suchen und falls erforderlich, Thimsal zu stellen. Auf Nachfrage, was mit Thimsal geschehen sollte, war Svenna unsicher. Er sei hasserfüllt und will das Dorf scheinbar vernichten. Sie wollte dazu keine Entscheidung treffen.



Ronaya gab uns auf unser Bitten hin die Matrosen Messerjockel und Stoppelbart mit, welche uns bereits gute Hilfe bei der Jagd nach dem Wolfsrufel geleistet hatten. Messerjockel bekam das Schwert Blodhemn.



Wir brachen am frühen Nachmittag auf und kamen gut voran. Nach einiger Zeit kamen wir auf eine Lichtung, an der Bäume gefällt waren. In einem umgestürzten Baum steckte noch eine Axt. Yako schaute sich um, ob er Spuren der Jugendlichen auffinden konnte. Nach kurzer Suche fand er plötzlich die junge Livka hinter einem Gebüsch liegend. Sie hatte viele kleinere aber doch recht tiefe Wunden. Als Ketil, immernoch mit gefesselten Händen, versuchte Livka zu versorgen, bemerkte er, dass eine weitere blutige Axt in einem Baum steckte.



Es war uns möglich, mit Livka, trotz ihrer schweren Verletzungen, zu sprechen. Sie schilderte uns, dass Eirik und sie beim Holf fällen plötzlich von Wölfen mit rot-glühenden Augen angegriffen worden seien. Ein in eine Kutte gekleideter Mann habe hinter den Wölfen gestanden und das Geschehen beobachtet. Die Wölfe seien über Livka hergefallen, hätten sie verletzt und sie dann einfach liegen gelassen. Der Mann habe den überwältigten Eirik mitgenommen und sei in Richtung der Berge weggegangen.



Wir schickten Stoppelbart, mit Livka nach Skarsten zurück, um zum einen das Mädchen in Sicherheit zu bringen und dort zu berichten, was wir festgestellt haben.



Wir hingegen folgten den Spuren der Wölfe, des Mannes und des blutenden Eiriks bis zum Fuß des Gebirges. Der Weg das Gebirge herauf war unwegsam und führte über Geröllhaufen und Felsspalten mühsam voran. Nachdem wir uns langsam und beschwerlich die Serpentinen hochgekämpft hatten, wurden wir mit einer wunderschönen Aussicht auf das Meer, das Dorf und die umliegenden Wälder belohnt. Es war mittlerweile fortgeschrittener Nachmittag und wir ließen uns keine Zeit, die Aussicht zu genießen, sondern schritten weiter voran.


Die Spuren führten uns weiter zu einer alten, verfallenen Turm-Ruine. Die Spuren der Menschen und Wölfe führten um die Ruine herum. An der West-Wand, halb von Gebüsch verdeckt, fanden wir eine Treppe, die in eine Art Höhle unter dem Turm führte. Wir betraten den höhlenartigen Bau. Es roch nach Verwesung und Moder. Vom Hauptgang führten gemauerte Durchgänge ab, die nur mit Stoffvorhängen abgedeckt waren. Zunächst waren es vier Durchgänge, die in scheinbar zwei Gehege mit alten Kadavern führten, ein Durchgang in eine verweste Speisekammer und einer in einen Raum mit Tisch und Bett, im welchem ebenfalls allerlei Unrat herumstand.



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